Mitreißende Zeitreise durch die Jazzgeschichte
„School goes Jazzclub“ in der Aula des FSG am 17.1.2018
Am 17.1. 2018 erlebten die Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 9 und 10 und aus der Musikzugklasse 8a ein besonderes Konzert. In abwechslungsreicher und unterhaltsamer Weise brachte die sympathische 8-Musiker-Combo des „School goes Jazzclubs“ Stuttgart eine informative Zeitreise durch die Jazzgeschichte.
Schüler aus der Klasse 10a äußerten sich:
„ Das Publikum wurde mitgerissen, es war toll, dass wir als Schüler miteinbezogen wurden“.
„ Die Musiker und die Sängerin sind super und man hat ihnen den Spaß an der Musik
angemerkt. Vor allem die Soli waren klasse.“
„ Die Interaktion zwischen den Musikern war witzig und die Aktionen mit den Schülern haben Spaß gemacht.“
„ Tolle Musiker, tolle Stücke, vor allem das Arrangement von Greensleaves.“
„ Auch das Informative über die verschiedenen Stile, Harmonik, Melodik, Form und Rhythmus war zugleich unterhaltsam und gut.“
Mal durften die Schüler mit dem Fellbacher „Lokaldrummer“ Hans Fickelscher Perkussionsinstrumente spielen oder beim Free Jazz rufen, klatschen oder sogar schreien.
Unter Anleitung der vielseitigen Sängerin Jessie Paul durfte man singen, scaten, rufen und mitschnipsen. Nach dem Bebopstück „Salt Peanuts“ wurden sogar Erdnüsse ins Publikum geworfen, die während des Cool-Jazz-Stücks „Take Five“ genüsslich verzehrt wurden.
Was man so alles an witzigen Lauten einem Kontrabass entlocken kann, zeigte Kurt Holzkämper beim Free Jazz. Jörn Baehr hatte verschiedene Gitarren dabei und demonstrierte gekonnt unterschiedliche Gitarrenspielarten. Thilo Wagner entlockte dem Klavier farbige, interessante Klänge oder virtuose Läufe und sorgte rhythmisch für den swingenden Groove. Die drei Bläser Gerhardt Mornhinweg (Trompete), Martin Keller (Saxophon und Klarinette) und Tilmann Schaal (Posaune) haben sich bei atemberaubenden Soli den Ball zugeworfen und in witziger Weise miteinander und mit den Schülern kommuniziert.
Alle Mitwirkenden hatten zudem einen unterhaltsamen Part an den informativen Teilen der Jazzmusikgeschichte. Nach dem gemeinsamen Schlusslied „Happy“ verließen gutgelaunte und zufriedene Schüler die Aula.
Danke vor allem der Technik-AG, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz für den guten Sound sorgte und sogar die schwierigen Extrawünsche der Band spontan umsetzen konnte.
(Text: S. Hilke/ Fotos: A.Roth)
Auf der Website des Elisabeth-Selbert-Gymnasiums in Filderstadt schreibt Robin Folk aus der 10f:
School goes Jazz
Am Mittwoch, dem 20.11.19, wagten sich 175 Schülerinnen und Schüler des Elisabeth-Selbert-Gymnasiums in die Höhle des swingenden und skappenden Jazzlöwen vor. Die Erkundungsreise in das Land der atemberaubenden Improvisationen und der cool lockeren Tonakrobaten begann für die 7 Klassen, zusammen mit ihren Begleitlehrern Frau Kelm, Frau Grawe, Frau Kopp, Herrn Frieß, Herrn Aisslinger, Frau Kaufmann, Frau Waidelich und Herrn Kleesattel, am Bernhäuser Bahnhof frühmorgens, um eine für Jazz-Fans eher untypische Stunde zu erleben.
Nachdem die Bahn mit dem Jazz-typischen Schwung und der für das ESG prägenden Begeisterung bestiegen worden war, wurden die Entdecker jedoch jäh durch die fast schon passende Entspanntheit der Deutschen Bahn ausgebremst. Nach der kurzen Verzögerung konnte die Reise mit ungebrochenem Schwung und Enthusiasmus in Richtung Klangerlebnis fortgesetzt werden.
Angekommen im Robert-Bosch-Saal des Rotebühlbaus fanden sich die Schüler inmitten der Afrikanischen Steppe wieder, durch die der Klang von Trommeln und traditioneller afrikanischer Musik drang Auf einmal jedoch wendeten alle ihre Köpfe, um die europäische Marschkapelle, die sich ihren Weg durch die Schülerreihen bahnte, zu betrachten, und man war mitten drin in der Geschichte des Jazz.
Bevor sich die Schüler dem Ursprung des Jazz in den Spirituals der amerikanischen Sklaven näherten, wurde mit einer rhythmischen Einstimmung, die wirklich jeden von den Stühlen riss, begonnen. Das Konzert sollte sowieso äußerst interaktiv bleiben und somit die Geschichte des Jazz interessant und spannend vermitteln. Die Rhythmusgruppe, so nennt sich das 7-köpfige Konsortium aus Jazz- Musikern, führte durch die Geschichte und die vielen Stilrichtungen des Jazz anhand bekannter Stücke und interessanter Fakten sowie interaktiver Beteiligung des Publikums.
Nach der bereits erwähnten Einstimmung waren die Schüler auf einer Beerdigung in New Orleans kurz nach Ende des Sezessionskriegs (1861-1865), wo sie Zeuge der Vielfältigkeit des frühen Jazz werden konnten. In diesem Stile verlief das ganze Konzert - war man eben noch bei einer traurigen Beerdigung, fand man sich im nächsten Moment schon wieder mitten in einem fröhlichen Tanzlokal, wurde von dem rasenden Rhythmus ergriffen und verlor jegliche Skepsis bei den unglaublichen Instrumentalsoli.
Der Gitarrist der Gruppe, Jörn Baehr, begann nun mit den ersten Ausführungen zu den Ursprüngen des Jazz. Und als der Vortrag beendet war, zogen die Musiker auch weiter von Epoche zu Epoche - von Stil zu Stil. Der Jazz wandelte sich wie die Mode der Zeit, die uns die Kostümierung der Musiker näherbrachte. Vom europäisch geprägten Stil des 19. Jahrhunderts über die lässige Mode mit den coolen Sonnenbrillen, von Take 5 bis zur Farbenpracht der 80er und 90er war alles dabei. Es flog Epoche um Epoche dahin - so verließen die Schüler das 19. Jahrhundert und betraten die Unterhaltungsindustrie des frühen 20. Jahrhunderts, durch die der Jazz immer bekannter wurde und seine ersten großen Stars zu Tage förderte. Bevor man nach den zwei Weltkriegen in die Bürgerrechtsbewegung unter Martin Luther King eintauchte, in der auch afro-amerikanische Jazz-Musiker mit Worten und Musik für ihre Rechte kämpften, sollten fünf Schüler des ESG selbst Teil der Rhythmusgruppe werden - einer davon sogar am Schlagzeug!
Danach erlebte man die beeindruckende musikalische Improvisation der berühmten „I Have A Dream“ -Rede von Martin Luther King, die im Chor mit Instrumentalbegleitung endete und einen bleibenden Eindruck hinterließ. Danach zogen sie weiter in die 80er und den sanften klangvollen lateinamerikanischen Jazz.
Die Veranstaltung endete mit zwei Jazz-Variationen moderner Pop-Hits, darunter auch „Happy“ von Pharrell Williams, das ja als einer der ESG-Hits geführt werden könnte. Der tosende Applaus gab den Konzertierenden die Bestätigung nicht nur ein normales Konzert, sondern ein Erlebnis, das vielen noch lang im Gedächtnis bleiben wird, geschaffen zu haben. Egal ob Jazz-Fan oder nicht, bei SCHOOL GOES JAZZ war für jeden etwas dabei. Ein tolles Konzert und Projekt, das einem die klangvolle Welt des Jazz näherbrachte. Wer weiß, vielleicht hat dieser Vormittag voll von musikalischer Magie die ein oder andere Leidenschaft, von der manch einer nicht einmal wusste, dass er sie teilt, freigelegt.
Ein besonderer Dank gilt vor allem dem Verein der Freunde des ESG, der den Eintrittspreis mit einem Gesamtbetrag von über 1200 € für ALLE Schüler übernommen hat. Im Namen der gesamten 175 Schüler bedanken wir uns bei den Lehrern, die dieses großartige Erlebnis möglich gemacht haben, und natürlich: Dank an die Musikfachschaft und Dank an alle Begleitlehrer!
Robin Folk 10f
Die Musik-Fachschaft des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Fellbach schreibt nach dem Konzert am
29.01.2020:
...Ich möchte mich im Namen der Schule noch einmal ganz herzlich bei Ihnen,
Ihrer Kollegin und den Kollegen bedanken. Auch meine Kollegen, die mit in der Aula waren,
waren sehr begeistert. Die Jazzgeschichte, die Merkmale und die Message mit soviel kreativen Ideen und Spielfreude näherzubringen, das ist eine Supersache. Durch die ideenreiche, unterhaltsame und zugleich informative Live-Performance ist diese "Reise durch die Jazzgeschichte" eine unverzichtbare Ergänzung zum Unterrichtsthema Jazz.